Das Wort ‚Ferien‘ kommt vom lateinischen ‚feriae‘ – das bedeutet ‚Festtage‘. Denn die ersten Ferien gab es schon im Mittelalter, und zu dieser Zeit leitete die Kirche alle Schulen. Ferientage waren deshalb kirchliche Festtage, zum Beispiel Ostern oder Weihnachten. Die Schüler konnten an diesen Tagen trotzdem nicht faulenzen: Sie mussten zwar nicht in die Schule gehen, aber dafür beim Gottesdienst mithelfen oder im Kirchenchor singen. Wirklich frei hatten die Kinder nur, wenn eine Kirche geweiht wurde oder ein Markt in die Stadt kam. Das war damals nämlich etwas ganz Besonderes.
Die ersten richtigen Schulferien in Deutschland gab es erst im 18. Jahrhundert. Jetzt hatten alle Schüler mehrmals im Jahr mehrere Tage am Stück keinen Unterricht. Viele Kinder mussten in der freien Zeit aber auf dem Land arbeiten. Sie haben dann zum Beispiel bei der Kartoffelernte geholfen. Deshalb nannte man die Herbstferien bis vor ungefähr 60 Jahren auch noch ‚Kartoffelferien‘. Heute sollen die Schüler die Ferienzeit dazu nutzen, sich zu erholen. Manche Kinder und Jugendliche haben aber auch Ferienjobs, um ihr Taschengeld aufzubessern.
© Ann-Katrin Birk