Albrecht Dürer gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Renaissance in Deutschland, in einer Zeit, in der sich Künstler und Gelehrte auf die Ideen und Werte der klassischen Antike zurückbesannen.
1471 in Nürnberg als Sohn eines Goldschmieds geboren und von diesem schon in jungen Jahren selbst im Goldschmiedehandwerk ausgebildet, wurde von seinem Vater zu einem der besten Maler Nürnbergs in die Lehre geschickt. Dürer unternahm einige Reisen nach Italien und interessierte sich für Geometrie und Mathematik. Er war berühmt für die Kunstfertigkeit seiner Holzschnitte und Kupferstiche, Drucktechniken, die er wie kein anderer Künstler, auch auf Grund seiner Kenntnisse als Goldschmied, verfeinerte. Die mit den Drucktechniken verbundene Möglichkeit, seine Kunstwerke in hohen Stückzahlen zu vervielfältigen, machte ihn in ganz Europa berühmt.
Albrecht Dürer„RHINOZERUS“, 1515
Dürers Darstellung eines Nashorns wurde bereits zum Zeitpunkt seiner Entstehung im Jahre 1515 als Flugblatt weit verbreitet. Es gilt seither als das bekannteste und wohl am häufigsten vervielfältigte Kunstwerk überhaupt.
Die Geschichte dahinter ist spannend:
Wie man weiß, hat Dürer das aus Indien stammende Tier nie selbst zu Gesicht bekommen. Das Rhinozeros war als Geschenk eines Sultans für den portugiesischen König aus Indien verschifft worden und löste bei seiner Ankunft in Lissabon große Begeisterung und Verwunderung aus. Bericht und Skizze eines Kaufmanns aus Nürnberg, der in Lissabon ansässig war, dienten Dürer als Vorlage.
Kaum war das Rhinozeros in Lissabon angekommen, wollte der portugiesische König es im Kampf mit einem Elefanten auf die Probe stellen. Dieser ergriff jedoch sofort die Flucht. In einer nächsten Reise wurde das seltsame Tier als Geschenk des Königs für den Papst nach Rom verschifft. Während eines schweren Sturms ging es mit dem Schiff unter und sein Kadaver wurde an die Küste gespült. In Lissabon stopfte man das tote Tier aus und schickte es erneut nach Rom.
Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen versuchten sich im Kunstunterricht an eben diesem Werk und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen.
©Günter Garreis, Kunstlehrer